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Präventionstheater Q-rage an der Karlschule

Bericht über das Präventionstheater Q-rage.

„Weder schwarz noch weiß, wir sind bunt!“

 

Das Schauspielerduo trifft mit seinem vielfältigen Angebot unterschiedlicher Theaterstücke den absoluten Kern der Zeit: Angebote zum Umgang mit modernen Medien, dem Wahrnehmen und eigenständigen Setzen von Grenzen oder auch dem Großthema Liebe sind Bestandteile dessen Repertoires. So ist auch das Thema Radikalisierung jugendgerecht inszeniert, welches am Mittwochvormittag vor den Pfingstferien mit den Schülern interaktiv gestaltet wird. Das Duo aus Daniel Neumann und Laura Pletzer gastierte für etwa zwei Schulstunden in der Aula der Gemeinschaftschule, dritter im Team ist Techniker Stefan Bettels. Die Künstler schlüpfen in verschiedene Rollen und bearbeiten dabei die pädagogisch relevanten Themenfelder, während  Rektorin Nina-B. Lauckner die Veranstaltung begleitet.

Für die Schüler der neunten Klassen ist das Thema sehr präsent: Sie gehen täglich miteinander um, wobei sie vielen Einflüssen aus dem Internet und durch Gleichaltrige ausgesetzt sind.

Die Idee des Stückes entstand durch die Initiierung der Kriminalpolizei Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe ,,Q-rage“, die gemeinsam das Stück entwickelten. „Achtung?!“ ist mittlerweile an Schulen in ganz Baden-Württemberg zu sehen, das Kompetenzzentrum gegen Extremismus fördert und koordiniert das Projekt.

Inhaltlich werden darin die Themenfelder Radikalisierung von Jugendlichen am Beispiel Rechtsextremismus und Salafismus beleuchtet. Anhand einer Freundschaft zwischen Lina und Tarek, die zunächst im selben Ort, später durch ihren Umzug entfernt voneinander leben, werden zwei Extreme verdeutlicht. Das Mädchen findet ihren neuen Freundeskreis durch einen Musikabend einer Gruppierung mit rechtsradikalem Gedankengut, er findet Halt in einer islamistischen Gruppe. Das Zusammentreffen beider scheint wie ein Spiegel der Gesellschaft: Er ist für Lina plötzlich ,,der Ausländer“, der Jugendliche verblendet durch das Gefühl des Angenommenseins. Genügend Sprengstoff, den die Kollegen auf der Bühne immer wieder mit den aufmerksamen Schülern besprechen. Die verschiedenen Entwicklungsschritte werden von den Neuntklässlern beschrieben, sie werden nach ihrer Meinung gefragt- die Jugendlichen sind aktiver Bestandteil bei der Erschließung des Themas.

Im Interview mit den Künstlern werden klare Zielsetzungen verfolgt: Wie funktionieren die Mechanismen? Wir machen wach für das System  und dessen Funktion!

Mit der wichtigen Erkenntnis ,,Wir sind nicht schwarz, wir sind nicht weiß, wir sind bunt!“ endet der Schulvormittag. Weitere wichtige Informationen rund um das Thema sind zu finden auf: https://achtung.polizei-bw.de

                                                                                                                                                             (Text: M. Lehn)